Der Umgang mit psychisch erkrankten Menschen in der DDR löst bis heute Emotionen aus, denn er ist voller Widersprüche: Einerseits berichten Patient*innen von einer wenig individualisierten, oft menschenunwürdigen Behandlung. Andererseits sprechen damals tätige Mediziner*innen und Pfleger*innen von Fürsorge und Engagement trotz materieller Not und politischem Druck.
Diese Widersprüche innerhalb der DDR-Psychiatrie zwischen Hilfe, Verwahrung und Missbrauch werden seit 2019 im wissenschaftlichen Verbundprojekt „Seelenarbeit im Sozialismus“ an der Universitätsmedizin Rostock fächerübergreifend untersucht.
Über Fakten, Widersprüche und offene Fragen im Umgang mit psychisch Kranken bis 1989 berichten der Leiter des Arbeitsbereiches Geschichte der Medizin an der Universitätsmedizin Rostock, Prof. Ekkehardt Kumbier, die Rostocker Medizinhistorikerin Dr. Kathleen Haack sowie der Leiter des Rostocker Stasi-Unterlagen-Archivs, Dr. Volker Höffer.
Moderiert wird die Veranstaltung im Rahmen der interdisziplinären Gesprächsreihe UNIVERSITÄT IM RATHAUS von Dr. Steffi Brüning, Leiterin der Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit Rostock und Mitarbeiterin der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern.
Im Anschluss an das Gespräch findet ein gemeinsamer Rundgang durch eine Ausstellung zum Thema in der Rathaushalle statt.
UNIVERSITÄT IM RATHAUS. Für alle, die es einfach wissen wollen. Der Eintritt ist frei.
Veranstaltungsort: Rathaus Rostock/ Bürgerschaftssaal, Neuer Markt 1, 18055 Rostock