Seit einigen Jahren fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Forschungsverbünde, die sich mit der Forschung zur DDR aus unterschiedlichen Perspektiven befassen. Die Projekte "Seelenarbeit im Sozialismus" (Leitung Prof. Dr. Strauß, Jena) und "Diktaturerfahrung und Transformation" (Teilprojekt Erfurt, Leitung Prof. Dr. Kuller), in denen die Methoden der Oral History sehr im Mittelpunkt stehen, haben sich zusammengeschlossen, um in einem Workshop zu diskutieren, wie Erinnerung bewahrt, vergessen, generiert, transformiert, rekonstruiert und interpretiert wird.
In einer Mischung aus Vorträgen und praktischen Workshops, die sich auch mit konkretem Material aus den Projekten befassen, wollen wir uns gemeinsam dem Thema „Erinnern und Vergessen“ nähern.
Wie erinnern wir uns und warum vergessen wir?
Welche neurobiologischen Vorgänge werden dabei aktiviert?
Wie gehen wir mit den Erinnerungen um, von denen uns die Menschen erzählen?
Wie können wir diese Erinnerungen für die Wissenschaft verwerten — gerade im Hinblick auf die Rekonstruktion der Vergangenheit?
Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen haben wir zahlreiche Referentinnen und Referenten geladen.
Wir hoffen auf einen regen Austausch in einem hybriden Workshop-Format.
Der Workshop wird nur für die Vortragenden und Verbundmitarbeiter:innen vor Ort in Erfurt stattfinden. Alle Vorträge werden jedoch per Zoom übertragen. Wenn Sie Interesse an einer digitalen Teilnahme haben, melden Sie sich bitte bis 06.05.2022 an:
sisap(at)med.uni-jena.de
info(at)verbund-dut.de
Tagungsprogramm
Donnerstag, 12.05.2022
13.45 Uhr - 14.00 Uhr Begrüßung & Eröffnung
- Christiane Kuller (Erfurt), Bernhard Strauß (Jena)
14.00 Uhr - 16.00 Uhr Erinnern & Gedächtnis I
- Alexander von Plato (Hagen): Gedächtnis und Erfahrungsgeschichte - erzählte Erinnerungen und Oral History. Eine Einführung
- Hans J. Markowitsch (Bielefeld): Neurowissenschaftliche Grundlagen von Erinnerung und Gedächtnis
16.00 Uhr - 16.30 Uhr Pause
16.30 Uhr - 18.30 Uhr Erinnern & Gedächtnis II
- Aileen Oeberst (Hagen): Unsere Vergangenheit ist eine Konstruktion - warum wir unseren Erinnerungen nur bedingt trauen können
- Agnés Arp (Oral-History-Forschungsstelle, Erfurt): Gemeinsame Auswertung einer Quelle
19.00 Uhr - 20.30 Uhr Öffentlicher Abendvortrag
- Sascha Benjamin Fink (Magdeburg): Erinnern: Eine neurophilosophische Betrachtung
Gemeinsames Abendessen
Hörsaal 7 | Universität Erfurt
Freitag, 13.05.2022
09.00 Uhr - 12.00 Uhr Geschichtswerkstatt
Werkstattberichte der Verbünde „Seelenarbeit im Sozialismus“, „Diktaturerfahrung und Transformation“ & „Landschaften der Verfolgung“
Workshop 1
- Sarah Brumm und Stefanie Hüttl (LdV)
- Hariet Kirschner (SiSaP)
- Patrice G. Poutrus (DuT)
Senatssaal | Universität Erfurt
Workshop 2
- Carsta Langner (DuT)
- Antonia Windirsch (SiSaP)
- Marie Busch (SiSaP)
Max-Weber-Kolleg | Steinplatz 2 | 99085 Erfurt
12.00 Uhr - 13.00 Uhr Mittagsbuffet | Hörsaal 7 | Universität Erfurt
13.00 Uhr - 15.00 Uhr Erinnern & Gedächtnis III
- Grit Wesser (Newcastle): Oral History und Lebensgeschichtliches Interview: Herausforderungen an Methodik und Analyse desErinnerns an die Staatssicherheit im DDR-Alltag
- Sabine Schmolinsky (Erfurt): Mittelalterliche Zeitzeugenschaft und moderne Gedächtnisforschung. Methodische Zugänge zu Verschriftlichungen
15.00 Uhr - 15.30 Uhr Pause
15.30 Uhr - 17.00 Uhr Erinnern & Gedächtnis IV
- Ilka Quindeau (Frankfurt): Erinnern im Modus der Nachträglichkeit
Abschlussreflektionen