Der Beitrag von Kathleen Haack aus dem neu erscheinenden Buch "Psychiatrie in der DDR II", konnte freundlicherweise vorab zur Verfügung gestellt werden:
"Das Gesundheitswesen der DDR war in vielfacher Hinsicht widersprüchlich. Auf den Prinzipien des sogenannten demokratischen Zentralismus fußend, war es – wie in der DDR üblich – ein streng hierarchisch strukturiertes System, in dem Entscheidungen über die Verteilung von Mitteln und die Setzung von Prioritäten von „oben“ nach „unten“ getroffen wurden. Dem einerseits hohen humanistischen Anspruch eines auch für das Gesundheitssystem postulierten kommunistischen Gleichheitsprinzips (Jedem nach seinen Bedürfnissen) standen andererseits knappe oder fehlende Ressourcen gegenüber. Zu der desolaten materiellen Wirklichkeit, die spätestens seit den 1980er-Jahren in allen (Lebens-)Bereichen sichtbar wurde, kamen systemimmanente Probleme..." (PDF zum Download)
Literatur: Haack, K. (2020) „Im Grunde gibt es … keine Chance zu Veränderungen zu kommen". Zur Lage der Anstaltspsychiatrie in der DDR in den 1980er-Jahren – Das Beispiel Ueckermünde. In: Kumbier, E. (Hg.) Psychiatrie in der DDR II, Weitere Beiträge zur Geschichte. Schriftenreihe zur Medizin-Geschichte, Bd. 27. be.bra Wissenschaft Verlag, Berlin.